in uns ist es nie ganz still

Das Projekt In uns ist es nie ganz still setzt sich auf experimentelle Weise mit dem Menstruationszyklus auseinander.Über den Zeitraum von 13 Monaten sind im Zuge dessen, eine Sound- und eine Videoarbeit entstanden, die die unterschiedlichen Prozesse des Zyklus abbilden und hörbar machen.

Die Arbeit besteht aus zwei Teilen, zum einen die Soundinstallation Uterische Frequenzen, zum anderen eine Videoarbeit mit dem Titel Zykulationen.

Die Soundinstallation Uterische Frequenzen, macht den Zyklus auf experimentelle Weise hörbar. Mit einer Gruppe von 13 Frauen wurde über den Zeitraum von 13 Monaten ein, von der Künstlerin entworfenes, Zyklustagebuch geführt. Dieses dient als Grundlage für die Notation der einzelnen Stücke. Das Tagebuch ist so strukturiert, dass an jedem Tag eine Liste an verschiedenen Punkten angezeichnet werden kann. Diese Parameter geben einen Überblick über die an dem Tag erfahrenen emotionalen und körperlichen Zustände und strukturiert in Folge die Soundcollage der ausfüllenden Person.

In weiterer Folge wurden den Parametern Töne und Geräusche zugeordnet, die diese abbilden sollen. In einem Gruppenprozess wurden die Töne gefunden und danach im Tonstudio von den beteiligten Personen aufgenommen. Aus diesem Pool aus Klängen, hat die Künstlerin die Soundcollagen zusammengestellt, die ein Bild von der Zyklusrealität dieser spezifischen Person erzeugen. So ist jeder einzelne der „Songs“ unterschiedlich und zugleich, wird die kollektive Erfahrung des zyklischen Seins dargestellt. So sind die Töne und Geräusche zwar bei allen dieselben, sie bekommen aber durch die Vertonung der jeweiligen Person ihren individuellen Charakter.

Zusätzlich zu den Songs gibt es ein Video, dass die unterschiedlichen Phasen und Zustände des Zyklus abbilden soll. So stehen in dem Video vier Personen als Stellvertreter für alle Personen mit Uterus, die sich in unterschiedlichen Lebens- und Er-Lebensphasen befinden. Im Video dienen Münder als Stellvertreter für die eigentlich betroffenen Vulvalippen. Sie formulieren stimmlos die verschiedenen Stadien des Zyklus und bilden diese auf immaterielle, durch das digitale Medium Film, vom Körper entkoppelter Form ab. So entsteht eine intime, gleichzeitig unschuldige Abbildung der individuellen und kollektiven Erfahrung des sich im Menstruationszyklus befindenden Körpers.

Ein wichtiger Aspekt des Videos ist es,  zu zeigen, dass nicht nur cis Frauen menstruieren, sondern unterschiedlichste Personen mit verschiedensten Genderidentitäten. Das Video möchte auf spielerische Art einen Raum eröffnen, der Platz für möglichst viele unterschiedliche Lebenskonzepte bietet. Es kann jedoch immer nur ein kleiner Bereich abgebildet werden, da die gelebten Realitäten für jede Person unterschiedliche sind und niemals alle adäquat wiedergegeben werden können.

Uterische Frequenzen

 

Hier findet sich eine Auswahl der Songs die im Zuge des Projekts entstanden sind.Insgesamt gibt es derzeit 10 verschiedene. Jeder einzelne der Songs unterscheidet sich in Stimme und Intensität voneinander und gibt so die jeweilige Zyklusrealität der betreffenden Person wider.

Diese hier sind verkürzte Beispiele um einen ersten Eindruck zu schaffen.